


Süplinger Narren entschuldigen sich, Volksstimme 26.01.2020
Eine Woche nach der umstrittenen Büttenrede hat der Süplinger Narrenbund in seinem Programm ein Zeichen der Einheit gesetzt.
von Juliane Just:
Süplingen l „Nach 50 Vereinsjahren haben wir es endlich geschafft, dass der MDR hier ist“, witzelte Uwe Urban, Präsident des Süplinger Narrenbundes, auf der zweiten Prunksitzung in dieser Session. Doch das Fernsehteam des Mitteldeutschen Rundfunks war nicht wegen des Jubiläums da.
Vorausgegangen war eine umstrittene Büttenrede, in der von „Negern“ und „Asylanten“ die Rede war.
Bereits zwei Tage nach dem Eklat kündigte der Präsident des Karnevalsbundes an, in der nächsten Sitzung ein Zeichen setzen zu wollen. Wie das genau aussehen sollte, wurde bis zum Beginn der Veranstaltung nicht verraten. Die Süplinger setzten bei ihrer öffentlichen Entschuldigung auf die Einheit des Narrenbundes. Eigens dafür haben sie den Einmarsch geändert. Wo normalerweise Elferrat, Funkemariechen und das neue Prinzenpaar in Richtung Bühne gehen, betraten bei der Sitzung deutlich mehr Menschen den Saal – bis schließlich der gesamte Verein sich auf der Bühne zusammenfand. Gemeinsam sangen die Narren das Lied „Süplingen Helau“, ohne das keine Prunksitzung beginnen darf.
Süplinger setzen ein Zeichen der Einheit
„Nun zum unangenehmen Teil“, moderierte Uwe Urban die Entschuldigung an. „Sie sehen, dass der Narrenbund hinter mir und vor mir steht. Wir sagen Entschuldigung für den Fauxpas.“ Der Saal klatschte und jodelte. „Wir stehen für Weltoffenheit und werden Diskriminierungen keine Plattform geben. Ich entschuldige mich als Präsident und Privatmensch“, sagte der sichtlich ergriffene Urban. Süplingen sei offen für jedermann – dafür stehe der gesamte Verein.
Seit zehn Jahren ist Uwe Urban Chef der Narren, seine letzte Amtszeit hatte er sich wohl anders vorgestellt. Er hatte im Vorfeld entschieden, dass die umstrittene Rede gehalten werden darf. Im Nachhinein sagte Urban, ihm sei die Tragweite nicht bewusst gewesen.
Büttenredner ist aus dem Verein ausgetreten
Bereits zwei Tage nach der umstrittenen Rede beantworteten die Mitglieder die Vertrauensfrage bezüglich ihres Präsidenten bei einer Vollversammlung mit „Ja“. Anschließend veröffentlichte der Narrenbund eine Mitteilung, in der es hieß, dass „der Verein insgesamt die Verantwortung für die unglücklichen Passagen in der Büttenrede“ übernehme.
Dem Büttenredner Holger Brauns indes wurde nicht nur seine Rede gestrichen, er ist auch aus dem Verein ausgetreten. Er distanzierte sich im Nachgang von dem Inhalt der Rede und wolle den Verein schützen. Mit Rechtsradikalismus wollte er nichts zu tun haben, sagte er drei Tage nach der Rede.
Staatsschutz der Polizei informiert
Für diese gab es indes nicht nur einen Medienrummel, der vor allem für den Verinspräsidenten kräftezehrend war. Auch der polizeiliche Staatsschutz wurde über die Rede informiert, wie das Polizeirevier Börde auf Nachfrage bestätigte. Weitere Ermittlungen seien jedoch zunächst nicht geplant. Der Karneval-Landesverband drohte den Süplinger Narren mit Ausschluss. Haldensleben stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler kündigte an, dass die Stadt den Narrenbund zu einer Stellungnahme auffordern wolle und prüfen werde, ob weitere Schritte notwendig sind, was die Nutzung des Dorfkruges als Ort für die Sitzungen des Narrenbundes angehe – der Heimat der Karnevalisten.
Innerhalb von zwei Tagen stand die Welt der Süplinger Kopf in – und das in ihrem Jubiläumsjahr. Uwe Urban hofft nun, dass es wieder ruhiger wird um die Karnevalisten. Sie hatten wenig zu lachen in den letzten Tagen – nun können sie vielleicht noch ein bisschen feiern.
Narrenbund steht zu seinem Präsidenten, Volksstimme 24.01.2020

Nach dem Eklat um die rassistische Büttenrede entschuldigen sich die Süplinger Narren. Der Präsident bleibt im Amt.
von Johannes Vetter
Süplingen: Uwe Urban hat aufwühlende Tage hinter sich. Nach der umstrittenen Büttenrede am Sonnabend musste der Präsident des Süplinger Narrenbundes viele Fragen beantworten, vor allem von Medienvertretern. Die vielleicht wichtigste Frage für den Präsidenten, die Vertrauensfrage, beantwortete am Dienstagabend eine Vollversammlung des Vereins. Die Antwort ist eindeutig: Die Mitglieder stehen zu Urban.
Nur eine Enthaltung hat es laut einer gestern veröffentlichten Mitteilung des Narrenbundes gegeben. Darin heißt es außerdem, dass „der Verein insgesamt die Verantwortung für die unglücklichen Passagen in der Büttenrede“ übernehme. In der Rede gebe es „rassistisch zu bewertende Passagen“, stellte der Verein klar. Weiter heißt es: „Wir bedauern außerordentlich und aufrichtig, die Tragweite dieser Äußerungen im Rahmen des vierstündigen Programmes im Vorfeld nicht richtig eingeschätzt zu haben, möchten uns dafür entschuldigen und ganz klar von jeglichem rassistischen und sonstigen diskriminierendem Gedankengut distanzieren“. Der Verein habe über 100 Mitwirkende und stehe seit 50 Jahren für ein „offenes, aktives und generationsübergreifendes Miteinander“. Süplingen bleibe das „Dorf der guten Laune“, heißt es in der Erklärung.
Unterstützung für den Verein
Unterstützung für den Verein kam am Donnerstag auch von Radfahrer Torsten Bierwisch. Der Ex-Süplinger, einst Turner im Narrenbund, war am Morgen an seinem neuen Wohnort Braunschweig mit einigen weiteren Radlern zu einer Rad-Gedenkfahrt nach Auschwitz aufgebrochen. Am kommenden Montag jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal. Bierwisch wollte bei einem Zwischenstopp am Haus der Vereine seine Solidarität mit dem Süplinger Narrenbund ausdrücken. In Gegenwart von Urban betonte er dort, Süplingen stehe für „kulturelle Vielfalt, Offenheit und soziales Engagement“. Deshalb passe es, dass die Gedenktour, die ein Zeichen „gegen Ausgrenzung jeglicher Art“ sein soll, in Süplingen halte. Die Büttenrede hätte er nicht halten lassen.
Unterdessen ist die Aufregung im Verein mit Blick auf die kommende Karnevalssitzung am Sonnabend laut Urban groß. Ein Fernsehsender habe sich angekündigt. Wie der Verein dann auf die vielen Reaktionen zur Büttenrede Bezug nehmen werde, ließ er offen.
Süplinger Narren stürmen Rathaus 12.11.2019
Beitrag von Andrè Ziegenmeyer
Dem Süplinger Dorfkrug steht ein Neubeginn bevor. Er soll zu einem Haus der Vereine werden. Pächter ist der Narrenbund.
Süplingen l „Wir sind heute zusammengekommen, um eine frohe Botschaft zu überbringen“: Mit diesen Worten hat Präsident Uwe Urban vor Kurzem eine Versammlung des Narrenbundes eröffnet. Vertreter anderer Süplinger Vereine nahmen ebenfalls daran teil.
Wie Urban informierte, hat es zwischen Narrenbund und Stadtverwaltung Gespräche gegeben. Das Ergebnis: Zum 1. Mai 2018 hat der Verein den Dorfkrug gepachtet. In den letzten Jahren hatten dort unter anderem die Prunksitzungen des Narrenbundes stattgefunden.
Abmachung noch unter Vorbehalt
Wie Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann informiert, wurden die Schlüssel unter Vorbehalt übergeben. Denn für die aktuellen Pläne brauche es „eine entsprechende vertragliche Regelung“. Über diese soll der Stadtrat am Donnerstag, 7. Juni 2018, abstimmen. Zuvor würden sich bereits die einzelnen Ausschüsse damit beschäftigen.
Zur Vorgeschichte: Zum 1. April 2018 hatte der vorherige Pächter den Betrieb des Dorfkruges eingestellt. Als Eigentümerin des Gebäudes suchte die Stadtverwaltung nach einem neuen Betreiber. Wie Lutz Zimmermann ausführte, gab es neben dem Narrenbund einen weiteren Interessenten. „Der Kontakt beschränkte sich aber auf eine einmalige Interessensbekundung. Die Verwaltung hat mehrmals versucht, mit dem Mitbewerber ins Gespräch zu kommen – leider ohne Reaktion, daher wurde der Vorgang dann beendet.“
Dirk Hebecker, der sowohl Stadtrat als auch Vizepräsident des Narrenbundes ist, legte stattdessen ein Nutzungskonzept vor. Wie Uwe Urban bei der Versammlung ausführte, ist aktuell Folgendes geplant: Bis in das Frühjahr 2019 hinein kann der Narrenbund den Dorfkrug zunächst kostenfrei pachten. Auch die Nebenkosten würden in dieser Zeit von der Stadt übernommen. Auf diese Weise könne der Narrenbund den Dorfkrug für eine Saison bewirtschaften und herausfinden, ob sich die laufenden Kosten mit den erwirtschafteten Einnahmen vereinbaren lassen. „Erst nach einer Session können wir sagen, was übrig bleibt und wie hoch die Nebenkosten tatsächlich sind“, so Uwe Urban.
Sanierung ist nötig
Auch die anderen Vereine des Ortes sollen den Dorfkrug weiter wie bisher nutzen können. Das gilt auch für die Kegelbahn. Der Narrenbund bildet als Pächter quasi das Verbindungsstück zur Stadtverwaltung und fungiert für diese als zentraler Ansprechpartner.
Wenn alles gut läuft, besteht laut Uwe Urban für den Narrenbund die Möglichkeit, den Dorfkrug zum 1. Januar 2020 für den symbolischen Preis von einem Euro zu kaufen. Die andere Seite der Medaille: Sanierungen am Gebäude sind künftig primär Sache des Narrenbundes. Uwe Urban kündigte bei der Versammlung an, dass es Arbeitseinsätze geben solle. Von den anstehenden Mühen ließ sich der Präsident des Narrenbundes nicht entmutigen: „Wir bedanken uns bei der Stadt für die großartige Unterstützung. Und wir werden sie nicht enttäuschen“, bekräftigte Uwe Urban.
Beitrag von Thomas Junk
Helau: Süplingen feiert
1. Prunksitzung des Narrenbundes ein großer Erfolg
Ein Dorf steht Kopf. Wenn in Süplingen die Narren rufen, feiern alle mit. Am Sonnabend hatte der Süplinger Narrenbund zu seiner ersten Prunksitzung diese Session eingeladen. Die Karnevalisten präsentierten ein mehr als vierstündiges Programm voller Tanz, Musik und Humor. Am Ende tanzten alle auf den Tischen.
Süplingen l Mit Prinzengarde und Funkenmariechen ist es beim Narrenbund nicht getan. Bei der ersten Prunksitzung ihrer mittlerweile 48. Session hatten die Süplinger Karnevalisten satte 19 Programmpunkte auf die Beine gestellt. Und da hat es die Mischung wieder gemacht. Neben fantastischen Tanzeinlagen und viel Musik gab es natürlich auch wieder ordentlich etwas für die Lachmuskeln.
Nach dem Einmarsch des diesjährigen Prinzenpaares und dem fantastischen Gardemarsch der Prinzengarde, durfte zunächst der Nachwuchs ran. Die „Konfetti-Girls“, eine Tanzgruppe junger Mädchen, die zum ersten Mal bei einer Abendsitzung auftraten, bewiesen, dass der Narrenbund keine Nachwuchssorgen hat.
Überhaupt konnten sich die Tanzdarbietungen der Süplinger wahrlich sehen lassen. Egal, ob es die Funken, die Crazies, die Tanzraketen, das Männerballett, die Fantastischen oder die Spaßbatterie waren.
Beim Auftritt der Showtänzer stand allerdings mehr Show als Tanz im Mittelpunkt. Bei ihrer Version der Fernsehsendung „Ruck Zuck“ traten Schweizer und Stotterer gegen Chantalle und Schulmädchen an. Am Ende gab es ein Unentschieden und aus der Mallorca-Reise wurde ein Besuch auf dem Süplinger Campingplatz.
In die Bütt traten zunächst die Studenten, die von ihrem wilden Leben in der Großstadt berichteten. Traditionell war natürlich wieder der Bauer von der Heinrichshöhe mit von der Partie, der seine komplette Rede über die Wirrungen der Bürokratie in Reimen hielt. Das SNB-Duo philosophierte über Frauen, Familie und die olympischen Spiele.
Den anstehenden Olympischen Winterspielen widmeten sich dann auch die Süplinger Turner. Mit akrobatischen Spaßaktionen bereiteten sie sich auf Skispringen, Curling, Biathlon und Eiskunstlauf vor. Auch in der Hitparade spielte Olympia eine Rolle. Aus nahezu allen teilnehmenden Nationen waren Tänzer in das „olympische Dorf Süplingen“ gekommen. Am Ende tanzte sogar der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un im Gangnam-Style.
Endgültig den Dorfkrug zum Kochen brachten die Sänger von „7 KW“ bei ihrem zweiten Auftritt. Bei „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Marmor, Stein und Eisen bricht“ tanzten alle ausgelassen auf den Tischen und reihten sich schließlich sogar in eine Polonaise durch den Saal ein. Für diese Stimmung sorgten nicht zuletzt die „Vier Lustigen Fünf“, die eigene Band des Narrenbundes in gewohnter Manier.
Weit nach Mitternacht fand die Prunksitzung dann beim großen Finale mit allen beteiligten Akteuren einen krönenden Abschluss. Für die Süplinger Karnevalisten war die Nacht damit aber noch lange nicht vorbei…
Karneval – „Die Süplinger Narren sind los“
Der Süplinger Narrenbund feierte mit einem Umzug und der Proklamation des Prinzenpaares in die 48. Session. – von Juliane Just

In Süplingen herrschen wieder die Narren
Der Narrenbund ist mit einem Umzug und der Proklamation des Prinzenpaares in seine 47. Session gestartet 
Junge Jecken lassen die Puppen tanzen
Zu Beginn der Kinderprunksitzung eröffnete das diesjährige Kinderprinzenpaar Maja I. und Carl-Lewis I. das närrische Treiben.
Von Thomas Junk Süplingen: Der Süplinger Narrenbund hat alles andere als Nachwuchssorgen. Beim Kinderkarneval im Dorfkrug zeigten die jungen Jecken, was sie alles auf dem Kasten haben. Und das war eine Menge. Egal ob akrobatische Leistungen, Büttenreden oder Gesangs- und Tanzeinlagen. Die Kinder hatten ein breitgefächertes Programm zu bieten.
Und auch der Nachwuchs vom Nachwuchs konnte die Gäste im proppevollen Saal überzeugen: Die Knirpse der Kita Wirbelwind tanzten was das Zeug hielt und bekamen dafür nicht nur tosenden Applaus, sondern auch eine Rakete nach der anderen. Eröffnet wurde das närrische Treiben durch den Einmarsch des diesjährigen Kinderprinzenpaares. Maja I. und Carl-Lewis I. wurden von den Funkenmariechen auf die Dorfkrug-Bühne eskortiert, wo das junge Paar unter Applaus und großem Gelächter die Kussfreiheit ausrief. Als wahrer Tausendsassa erwies sich den Nachmittag über Sitzungspräsident John, der nicht nur den Elferrat anführte, sondern sich auch mit akrobatischen Tanzeinlagen einbrachte. Als im Laufe der großen Hitparade sogar „Geier Sturzflug“ auf die Bühne traten und die „Pure Lust am Leben“ verbreiteten, kamen sie sogar nicht ohne Zugabe aus dem Saal.
Proben seid Oktober Für Ute Knels, bei der seit vielen Jahren die Fäden für den Kinderkarneval zusammenlaufen, war der Sonntagnachmittag wieder ein besonderer Höhepunkt. Seit Oktober wurde der große Auftritt vorbereitet, Texte geschrieben, Tänze trainiert. Und im Gegensatz zu den Prunksitzungen der großen Jecken, die insgesamt sechs Mal stattfinden, wird das Programm des Kinderkarnevals nur ein einziges Mal auf die Bühne gebracht. „Da ist man immer besonders aufgeregt“, sagte Ute Knels am Ende. Sie war mit der Leistung ihrer Schützlinge und der der Tanz- und Gesangstrainer rundum glücklich.
Die erste Prunksitzung des Süplinger Narrenbundes bringt den Dorfkrug zum Toben. Musik, Tanz und Akrobatik: Mit einem vierstündigen Programm der Extraklasse hat der Süplinger Narrenbund (SNB) den Reigen der Prunksitzungen eröffnet. Mit Hörnerhelm und Zaubertrank ging es heftig zur Sache…..

von Andrè Ziegenmeyer
Süplingen l „Es geht ein Ruf wie Donnerhall: In Süplingen ist Karneval“, erklärte Zeremonienmeister Matthias Bünsch zu Beginn. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Der Dorfkrug war am Sonnabend fest in Narrenhand. In prächtigen Kostümen bevölkerten Wikinger, Vampire, Teufel und Harlekine den Saal. Dabei wurde ihnen allerhand geboten. Schließlich war es die erste Prunksitzung der 46. Session.
Unter großem Jubel zogen zunächst die Prinzengarde und der Elferrat ein. Dann hatte das Prinzenpaar seinen großen Auftritt. „Als Prinzessin Melanie und Prinz Alexander nehmen wir mit euch den Laden auseinander“, verkündete seine Tollität. „Auf Bütt und Tanz sind wir gespannt, entführen euch ins Narrenland“, ergänzte die Prinzessin. Dann wurde die Kussfreiheit eröffnet.
Als Erstes präsentierte die Prinzengarde zur Musik von „Lord of the dance“ ihren Gardemarsch. Zur Belohnung für den fulminanten Auftritt gab es gleich die erste Rakete des Abends. Anschließend versetzte Jens Volkmann mit seinem Mottolied den Saal in Stimmung. Die Moderation übernahm Wiebke Böhnisch-Ahrend. Auch die Knappen als fleißige Helfer kamen nicht zu kurz. Zu den Klängen des Narrhallamarsches wurden sie auf die Bühne gebeten und dem Publikum präsentiert.
In Blaumännern und schwer beladen mit Werkzeug eroberten die Süplinger Tanzraketen das Parkett. Zu einem bunten Medley, unter anderem bestehend aus „Bruttosozialprodukt“ von Geier Sturzflug und „Presslufthammer-B-B-B-Bernhard“ von Torfrock, wirbelten sie durch den Saal und versetzten das Publikum in Begeisterung. Dann wurde es urig. Mit Met-Hörnern und Helmen rückten die Nordmänner ein. Denn die „7 KW vom SNB“ hatten sich für ihren ersten Auftritt in waschechte Wikinger verwandelt. Später kehrten sie in original bayerischer Tracht zurück, um der „Fischerin vom Bodensee“ zu huldigen. Zu diesem Zeitpunkt tanzten die ersten Gäste bereits auf ihren Stühlen.
Udo Jürgens feiert mit den Süplinger Narren
18.01.2015 18:32 Uhr
von Andrè Ziegenmeyer
Süplingen (az) l Vor prall gefülltem Saal hat der Süplinger Narrenbund die ersten Prunksitzung der aktuellen Session gefeiert. Neben David Hasselhoff und sechs Ausgaben von Cindy aus Marzhan ließ es sich selbst Udo Jürgens nicht nehmen „aufzuerstehen“, um an dem Spektakel teilzuhaben.
Vom Hohen Norden ging es in die Weiten der amerikanischen Prärie. Unter leichten Anleihen an den Film „Der Schuh des Manitu“ legten die Showtänzer eine mitreißende Wildwest-Show hin. Nächste Station des rasanten Programms war Gallien. Die Turner des SMTV 1810 schlüpften in die Rollen von Asterix, Obelix und Co. Da die Römer die Nase voll davon hatten, ständig verhauen zu werden, stellten sie Miraculix eine Falle. Der Druide sollte ihnen einen eigenen Zaubertrank brauen. Dummerweise verirrte sich eine großzügige Portion von „Christels Mett“ unter die Zutaten – was nicht ganz zum gewünschten Ergebnis führte.
Einen Blick in die Tiefen der russischen Seele gewährten die Mitglieder des Männerballetts. In zauberhaften Kostümen schwebten sie herein – um sich Stück für Stück ihrer Trachtenkleidung zu entledigen. „Wenn sie sich schon immer gefragt haben, was eine Matroschka drunter trägt: Jetzt wissen sie es“, so Wiebke Böhnisch-Ahrend. In schwarz-weißen Kostümen und mit sichtlichem Spaß sorgten die „Crazies“ für einen weiteren Höhepunkt des Programms.
Direkt aus dem Krankenhaus und mit einem frisch eingegipsten Arm trat „der Student“ in die Bütt. Mit viel Humor berichtete er von Begegnungen mit jungen Studentinnen und alten Professoren, von Genussmitteln und kuriosen Nebenjobs.
Die „Funken“ brachten mit einem furiosen Auftritt in Rockabilly-Kleidern den Saal zum Beben. Als Strafgefangene verkleidet legte die Spaßbatterie unter anderem den „Jailhouse Rock“ aufs Parkett. Dirk Hebecker berichtete als „Bauer von der Heinrichshöhe“ von den Abenteuern einer entflohenen Schlachte-Sau und den unfreiwilligen Wirren eines FKK-Urlaubs, bevor die „Fantastischen 6“ das Publikum zu einem Ausflug auf die Reeperbahn mitnahmen.
Eine musikalische Zeitreise hielt die Hitparade parat. Von ABBA über Aqua, Depeche Mode, Guns N‘ Roses und Motörhead gaben sich musikalische Sternstunden und Kuriositäten von den 1970ern bis heute die Klinke in die Hand. Ein Großteil des Publikums konnte sich nicht mehr auf den Plätzen halten und zog in einer Polonaise durch den Saal – ein abwechslungsreicher Programmpunkt, den nur noch das Finale überbieten konnte.
Für die musikalische Begleitung der Prunksitzung sorgte in bewährter Manier die Hausband „Die vier lustigen Fünf“.
In Süplingen sind die Narren los
19.01.2015 12:28 Uhr
Ob AC/DC, David Hasselhoff oder gleich sechs Mal Cindy aus Marzahn: Ein
großes Staraufgebot hatte der Süplinger Narrenbund am Sonnabend zu
bieten. Vor prallgefülltem Saal stieg im Dorfkrug die erste Prunksitzung
der Session.
Großes Finale: Präsident Uwe Urban (mit Mikro) verabschiedet sich mit Claudia II. und Marcel I. vom Publikum. Fotos: A. Ziegenmeyer
Satuelle l „Prinzenpaar war`n wir noch nie, drum sind uns etwas weich die Knie“: Mit diesen Worten begrüßte Prinzessin Claudia II. (Bräuer) nach ihrem Einmarsch das Publikum. „Ich hoffe, es wird uns gelingen, das Narrenzepter so zu schwingen, dass ihr mit uns zufrieden seid“, ergänzte Prinz Marcel I. (Suckel) an ihrer Seite. Doch da brauchten sich die beiden wahrlich keine Sorgen zu machen. Rund vier Stunden lang brachte der Süplinger Narrenbund bei seiner ersten Prunksitzung der 45. Session den Saal zum Toben. Nach Erteilung der Kussfreiheit wurde bis Mitternacht ausgelassen gefeiert. Kein Beitrag blieb ohne Rakete oder Zugabe. Das fing schon beim Gardemarsch der Prinzengarde an, der nach donnerndem Applaus gleich wiederholt wurde.
Mit „Wir lassen uns das Singen nicht verbieten“ gaben die lustigen Sänger mit Unterstützung des singenden Gardemädchens Ulrike Ueckert das Motto des Abends vor. Anschließend folgte eine kunterbunte Reise rund um den Globus und quer durch die Weltgeschichte.
In Dirndln und Krachledernen wirbelten die Tanzraketen durch den Saal. Die Showtänzer gedachten auf unnachahmliche Art des Mauerfall-Jubiläums. Nach Klassikern wie „Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen und „99 Luftballons“ von Nena folgte der denkwürdige Moment, als David Hasselhoff zu „I`ve been looking for freedom“ die Mauer zertanzte. Anschließend starteten die lustigen Sänger eine Zeitreise durch die Musikgeschichte. Von der Spider Murphy Gang („Skandal im Sperrbezirk) bis Wolfgang Petry („Wahnsinn“) war nichts vor ihnen sicher. Selbst der „wiederauferstandene“ Udo Jürgens war mit dabei.
Mit prächtigen Legionärskostümen inklusive Streitwagen entführten die Fantastischen 6 das Publikum anschließend ins antike Rom.
Einen ganz besonderen Höhepunkt bildete der Auftritt des Männerballetts. Sechs gestandene Herren schlüpften in die Rolle von Cindy aus Marzahn. In rosa Kleidchen und mit Krönchen geschmückt ließen sie sich von ihren Traumprinzen umwirbeln. Prinz Marcel I. gehörte ebenfalls zu der bunten Truppe, stemmte seinen Verehrer in die Höhe und schleppte ihn durch den halben Saal.
Waschechte Saloon-Atmosphäre verbreiteten die Funken. In rot-schwarzen Westernkleidern rauschten sie Richtung Bühne und sicherten sich damit gleich die nächste Rakete. Furios war nicht zuletzt der Auftritt der Turner. Als Mannschaft des Raumschiffs Enterprise unter Captain Würg und Mister Spuck landeten sie auf der Erde – nur um festzustellen, dass der Flughafen BER immer noch nicht fertig ist. Ob Gepäckband oder Tower: Mit einer Mischung aus sportlicher Höchstleistung und Narretei schafften die Turner alle Mängel in Windeseile aus der Welt. Als Bauer von der Heinrichshöhe berichtete Dirk Hebecker von den Abenteuern des Landlebens.
Spaßbatterie, lustige Sänger und die Crazies brachten die Zuschauermenge noch einmal zum Kochen. Spätestens als Udo Jürgens inklusive Heiligenschein „auferstand“ und auf einem von halbnackten Männern getragenen Flügel „Vielen Dank für die Blumen“ spielte, gab es kein Halten mehr. Dirk Hebecker kletterte als Bauer von der Heinrichshöhe in die Bütt und berichtete schwungvoll von den Sorgen und Nöten des Landlebens. Der Student ließ sich diesmal von Susi Gerwien vertreten, die an seiner Stelle vom abenteuerlichen Uni-Leben zwischen Prüfungsangst und Ausschweifungen erzählte. Für Musik
sorgten die „vier lustigen Fünf“. Ein Traum in Rosa: Das Männerballett schlüpfte in die Rolle von Cindy aus Marzahn.
Mit „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ eröffnete die Prinzengarde schließlich das große Finale. Alle Teilnehmer strömten noch einmal auf die Bühne und verabschiedeten sich nach einem vierstündigen Party-Marathon von ihrem Publikum. Nach dieser gelungenen Premiere kann in der aktuellen Session nichts mehr schiefgehen.
Weitere Prunksitzungen finden am 23., 24 und 31. Januar sowie am 7. und am 14. Februar statt. Sie beginnen jeweils um 20.11 Uhr im Saal des Dorfkruges. Eine spezielle Prunksitzung für Senioren plant der Süplinger Narrenbund für Sonntag, 8. Februar. Hier
fällt der Startschuss bereits um 15.11 Uhr. Karten für die einzelnen Veranstaltungen sind erhältlich unter 0157/31455046.
Junge Karnevalisten feiern in Süplingen / Max Fieseler erhält den ersten Orden der Session
Kinder schwingen das Narrenzepter
23.01.2015 02:02 Uhr
Von André Ziegenmeyer
Den ersten Orden der Session verliehen Uwe Urban und Ute Knels an Sitzungspräsident Max Fieseler. | Foto: André Ziegenmeyer
Ob Engel, Feen oder kleine Ninjas: Fröhliches Gewusel herrschte bei der Kinderprunksitzung auf dem Saal des Süplinger Dorfkruges. Vor rund 140 Gästen zeigte der Nachwuchs des Narrenbundes ein kunterbuntes Programm.
Süplingen l Kleine Karnevalisten ganz groß: Nur einen Tag nach der ersten Prunksitzung des Narrenbundes zeigte die Süplinger Jugend, dass auch sie die fünfte Jahreszeit hervorragend zu feiern versteht. Dabei standen die Kinder ihren erwachsenen Vorbildern in nichts nach. „Das Programm soll beginnen, wir freuen uns drauf. Später treten wir selber auf“: Mit diesen Worten begrüßten Prinz Finn Flechner und Prinzessin Elina Ceglarek ihre Gäste. Kaum hatten sie die Kussfreiheit erteilt, da startete auch schon die erste Rakete. Davon sollte es im Laufe des rund eineinhalbstündigen Programms viele geben – und zwar völlig zu Recht.
Begleitet von Vater Abraham feierten auch die Schlümpfe eifrig bei der Kinderprunksitzung mit. | Foto: André Ziegenmeyer
Schon der Prinzengarde war die Freude bei ihrem Auftritt deutlich anzusehen. In prächtigen Kostümen marschierten die Kinder durch den Saal auf die Bühne. Beim Mottolied forderten sie das Publikum zum Mitsingen auf und sorgten so gleich für einen ersten Höhepunkt des Nachmittags.
Gleich darauf trat Ben Rautmann in die Bütt. Humorvoll berichtete er den Besuchern von den Überraschungen des Landlebens und den Abenteuern auf einem Bauernhof.
Die Lollipops machten ihrem Namen alle Ehre und wirbelten zum gleichnamigen Lied und in gepunkteten Rockabilly-Kleidern über die Bühne. Dabei überzeugten sie so sehr, dass das Publikum lautstark die erste Zugabe einforderte.
In Dirndln und Lederhosen wirbelten die Tanzraketen durch den Saal des Dorfkruges. | Foto: André Ziegenmeyer
Die jungen Turner erinnerten mit ihrem Beitrag an die vergangene Fußball-WM und nicht zuletzt an das denkwürdige Spiel
gegen Brasilien. Anschließend eroberten die Kindergartenkinder mit ihren Betreuerinnen die Mitte des Saals. Mit dem Lied „Rucki-Zucki“ verlockten sie die übrigen Steppkes zum Mittanzen. Angeleitet von Vater Abraham und mit stilechten Mützen auf den Köpfen eroberten dann die Schlümpfe die Bühne.
Die Stimmung zum Sieden brachte die Hitparade. Kurz nach der Eröffnung durch Moderatorin Josephine Degelow rockten zunächst die Seemänner von Santiano die Bühne, bevor sie Mikrofon und Instrumente unter anderem an die Toten Hosen, Christina Stürmer und Beatrice Egli weiterreichten. Für einen furiosen Abschluss des Programms sorgten die Tanzraketen, die dem Publikum im Dirndln und Lederhosen einheizten. Dabei war ihr Auftritt auf der Prunksitzung des Vorabends erst wenige Stunden her. Zum großen Finale hatten Uwe Urban und Ute Knels, Präsident und Ehrenpräsidentin des Narrenbundes, noch eine Überraschung parat. Für sein langjähriges Engagement überreichten sie Sitzungspräsident Max Fieseler den ersten Orden der Session.
Die Narren übernehmen die Macht
Von Thomas Junk
Für das Prinzenpaar Claudia II. und Marcel I. ging es nach der Hälfte des Umzugs im Trecker-Gespann weiter zur Proklamation. | Foto: Thomas Junk
In Süplingen hat am Sonnabend die närrische Zeit begonnen. Der Süplinger Narrenbund von 1970 ist mit einem großen Umzug durch den Ort und einer Feier im Dorfkrug in die fünfte Jahreszeit gestartet.
Süplingen l Für den Vereinsvorsitzenden des Süplinger Narrenbundes gab es im Vorfeld alle Hände voll zu tun. Uwe Urban hatte mit seinen karnevalistischen Freunden die Jubiläumssession gut vorbereitet. Der Startschuss für die 45. Session des traditionsreichen Karnevalsvereins ist gefallen. Richtig die Post geht dann aber im Januar und Februar ab, wenn der Süplinger Narrenbund mit insgesamt sieben Prunksitzungen, einem Kinderkarneval sowie einem großen Festumzug seine Jubiläumssaison feiert.
Am Sonnabend ging es zunächst mit lauter Musik
und zwei Wagen vom Dorfkrug aus durch den Ort. Die wenigen Süplinger, die sich dem Tross nicht anschlossen, standen am Straßenrand und winkten, als die Funkenmariechen, die Prinzengarde und der Elferrat vorbeikamen. Die erste Station machte der Umzug vor dem Haus von Ortsbürgermeister Herbert Peters. Flankiert von den Funkenmariechen stieg das Ortsoberhaupt mit dem großen Rathausschlüssel in der Hand zu den Narren auf den Wagen. Nur wenige Straßenecken weiter wurde dann das Geheimnis um das neue Prinzenpaar gelüftet: Elferrat-Mitglied Marcel Suckel entpuppte sich als Marcel I.. Gemeinsam mit seiner Claudia II. bestieg er den alten Traktor vom langjährigen Süplinger Narren Gustav Peters. Der chauffierte das neue Prinzenpaar dann unter dem Jubel der Einwohner zurück zum Dorfkrug, wo um 18.11 Uhr die Proklamation des Prinzenpaares auf dem Programm stand.
Die Funkenmariechen und die Prinzengarde des Süplinger Narrenbundes führten den Umzug durch den Ortsteil an. | Foto: Thomas Junk
Angeführt von Uwe Urban und Herbert Peters zog die närrische Gemeinde in den Saal. Bevor Claudia II. und Marcel I. ihre Königsinsignien verliehen bekamen, mussten sie sich aber noch einigen Fragen vom Vereinsvorsitzenden stellen. Gar kein Problem für die beiden Vollblutkarnevalisten. So wussten sie natürlich, dass sie in der 45. Session erst das 43. Prinzenpaar waren – die ersten Jahre gab es nämlich keines. Ortsbürgermeister Peters trat dann auch bereitwillig seinen Rathausschlüssel an das Prinzenpaar ab. „Ich freue mich, dass in diesem Jahr ein waschechter Süplinger die Prinzenwürde übernommen hat“, so der Ortsbürgermeister. Mit Schärpe, Umhang, Krönchen und Kappe ausstaffiert bedankte sich das Prinzenpaar dann bei seiner närrischen Gemeinde und gab mit Freibier den Startschuss für eine lange Karnevalsnacht im Süplinger Dorfkrug. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt und gefeiert.
Ausgabe 02/2014
In Süplingen steppt der karnevalistische Bär
Auch wenn der Landkreis Börde nicht gerade zu den deutschen Hochburgen der 5. Jahreszeit gehört, in Sachen Karneval ist aber zwischen Flechtingen, Groß Ammensleben und Ebendorf einiges los. Die jüngste Eingemeindung von Süplingen beschert der Stadt Haldensleben zumindest narrentechnisch ein Hightlight der besonderen Art.
Denn in Süplingen sind die Narren seit eh und je los. Zum 44. Mal wurde am letzten Februarsamstag Karneval gefeiert. Wie immer hatte dafür der Süplinger Narrenbund die Hosen an. Die Karnevalisten brannten im Dorfkrug ein Feuerwerk der guten Laune ab. Auch wenn Showgrößen wie Helena Fischer, Britney Spears, die Fantastischen Vier oder ein abgewrackter Christian Wulff ihre Visitenkarte in Süplingen abgaben, die Narren und Gäste erlebten ein mehrstündiges Programm mit handgemachtem Humor, der ankam und für kräftige Lacher sorgte.
Keine 24 Stunden später unterstrichen die jungen Süplinger, dass man sich um den Karneval-Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Denn auch die Jüngsten feierten ausgelassen und stellten einiges karnevalistisch auf die Beine.
Süplinger Narren gehen in ihre 44. Session
Von Carina Bosse
Mit „Süplingen helau“ ging es am Sonnabend in die fünfte Jahreszeit: Herbert Peters, Kai I., SNB-Präsident Uwe Urban und Annika I. (vorn v. l.), dahinter der Elferrat. | Foto: Carina Bosse
Prinzessin Annika I. und ihre Tollität Kai I. haben am Sonnabend die Majestätswürden der 44. Süplinger Narrensession übernommen. Mit einem Umzug wurde das junge Paar abgeholt und mitten ins närrische Treiben gestürzt.
Süplingen l Für die Närrinnen und Narren des Süplinger Narrenbundes (SNB) begann am Sonnabend die 44. Session. Pünktlich um 17.11 Uhr gab SNB-Präsident Uwe Urban den Startschuss für einen närrischen Umzug durch Süplingen. Angeführt von der Prinzengarde und dem Wagen der SNB-Turner führte der erste Weg zum Haus von Bürgermeister Herbert Peters. Von ihm nämlich wollten die Karnevalisten den symbolischen Schlüssel für die Machtergreifung in der 5. Jahreszeit. Als er sich auf den Wagen begeben hatte, ging es weiter durch die Dunkelheit.
Obwohl noch nicht gekrönt, üben Kai Lange und Annika Dempewolf auf ihrem Treckerthron schon einmal das königliche Winken. | Foto: Carina Bosse
In den Umzug reihte sich kurze Zeit später auch ein kleiner Traktor, gesteuert von Karnevalistin Dagmar Schulz und Sozius Gabi Schütte, ein. Auf seinem Anhänger sollte das künftige Thronfolgerpaar Platz nehmen. Der Marsch führte schließlich zum Süplinger Holzhaus, wo Annika Dempewolf und Kai Lange im tuckernden Gefährt Platz nehmen durften. Später sollte daraus dann der königliche Holzpalast der 44. Session werden. Dem SNB-Präsidenten jedenfalls gefiel der Gedanke. Er sprach ihn gleich mehrfach aus.
Die Prinzengarde des Süplinger Narrenbundes marschierte zum ersten Mal in dieser Session in den Saal vom „Dorfkrug“ ein. Hinter ihr folgen das neue Prinzenpaar samt SNB-Spitze und Elferrat. | Foto: Carina Bosse
Bis zu ihrer Krönung sollte es allerdings noch einige Zeit dauern, denn die seit der vergangenen Session im Vereinsbesitz befindlich Standarte war erst einmal nicht aufzufinden. Derweil vergnügte sich aber schon allerlei junges und älteres närrisches Volk im Saal vom „Dorfkrug.“
„Das närrische Treiben ist bislang unser Ding eigentlich nicht gewesen“, gab Kai I. in seiner Begrüßungsansprache offen zu. Doch was nicht ist, könne ja noch werden. Auch Annika I. sagte einige Worte. Nach der standesgemäßen Einkleidung mit Scherpe, Krone, Umhang und Narrenkappe durch die Prinzengarde begann für Annika I. und Kai I. mit einem Kuss die offizielle Regentschaft. Von Bürgermeister Herbert Peters nahm Kai I. den Schlüssel der närrischen Macht entgegen.
Fünf abendliche Prunksitzungen, der Seniorenkarnevalsnachmittag und die Kinder-Prunksitzung werden vom 1. Februar bis 1. März das närrische Volk an jedem Wochenende im Saal vom „Dorfkrug“ zusammenführen. Die Generalprobe findet eine Woche vor der ersten Sitzung statt. Bis dahin laufen die Proben der einzelnen Gruppen und Programmpunkte.
Karten für die Sitzungen gibt es nur am Sonntag, 8. Dezember, zwischen 10 und 13 Uhr im „Dorfkrug“.
Süplingen feiert mit den Neuenhofer Jecken den Start in die närrische Jahreszeit
13.11.2012 02:15 Uhr
Von Carina Bosse
Rhythmisch angeführt vom Musikclub Haldensleben zogen die Süplinger Karnevalisten und ihre Gäste aus Neuenhofe sowie Einwohner durch die Straßen. | Foto: Carina Bosse
Prinz Alexander I. und seine holde Prinzessin Katja I. regieren die 43. Session des Süplinger Narrenbundes. Mit Umzug und lustigem Treiben starteten die Süplinger gemeinsam mit Neuen- hofe in die fünfte Jahreszeit.
Süplingen l „Süplingen helau“ heißt es seit Sonntag wieder beim Süplinger Narrenbund (SNB). Der SNB startete gemeinsam mit den Jecken des Neuenhofer Karnevalvereins (NKV) in die fünfte Jahreszeit. Nachdem die Süplinger im vergangenen Jahr beim Umzug in Köthen die närrische Zeit eingeläutet hatten, wurde in diesem Jahr selbst ein Umzug veranstaltet.
Ziel des am „Dorfkrug“ startenden Trosses war zunächst das Wohnhaus des künftigen Prinzenpaares. Wer das in diesem Jahr sein würde, blieb bis zuletzt ein streng gehütetes Geheimnis. Selbst Insider des Vereins konnten nur spekulieren.
Das neue Prinzenpaar der 43. Süplinger Session, Alexander I. und Katja I., stellte sich am Sonntag dem närrischen Volk vor. | Foto: Carina Bosse
Doch dann musste SNB-Präsident Uwe Urban sein Schweigen brechen. Er stellte Prinz Alexander I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Katja I. auf dem Treppenabsatz des Saales dem närrischen Volk vor.
Den bunten Umzug führte der Musikclub Haldensleben an. Nach der Prinzengarde, der SNB-Spitze mit dem Elferrat und dem obligatorischen Wagen der musizierenden Turner hatten sich die Neuenhofer Karnevalisten eingereiht, um ebenfalls in das karnevalistische Treiben einzusteigen. Das neue Prinzenpaar wurde mit dem Kleintraktor von Gustav Peters chauffiert. Am Ende Bildete das Männerballet mit der selbstgebauten Konfetti-Kanone auf einem Wagen die Nachhut.
Dass ein Prinz gleich seine Amtszeit singend beginnt, hat es in der Süplinger Karnevalsgeschichte bislang noch nicht gegeben. „Ach wär ich nur ein einzig Mal ein Zuckerprinz im Karneval, dann würdest du Prinzesschen mein, das wär zu schön, um wahr zu sein“, sang Alexander Goyke und machte seiner Partnerin damit gleich eine Liebeserklärung. „Wir haben bisher noch keine karnevalistische Erfahrung, sind aber schon jetzt angesteckt“, ließ der 30-jährige Thronfolger verlauten.
„Das wird ein teures Vergnügen“, drohten die SNBler mit dem Reiben des Daumens auf Zeige- und Mittelfinder an.
Nach der obligatorischen Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Herbert Peters, der den Prinzen unverzüglich aufforderte, seine Amtgeschäfte zu übernehmen und am 13. November bei der Verbandsgemeinderatssitzung die Interessen Süplingens zu vertreten, gab es einen weiteren Höhepunkt.
Herbert Peters hatte seinem SNB eine neue exquisite Standarte anfertigen lassen, die Süplingen künftig bei Umzügen und auf Veranstaltungen schon von weithin erkennen lässt. Im Anschluss ließen sich die Süplinger Narren einmal in Gänze ablichten, während das Fußvolk bereits in der Gaststätte, im Saal und vor dem „Dorfkrug“ mit Musik des Musikclubs, der „4 phantastischen 5“ und von DJ Karsten beschallt wurde. Für Essen und Trinken war ebenfalls gesorgt.
Ex-Präsident spannt den Rettungsschirm
21.02.2012 05:31 Uhr
Von Carina Bosse
Die „Lustigen Sänger“ präsentieren sich verwandlungsfähig, unter anderem in den Vereinsfarben der grün-weißen Sportler aus Süplingen. Bei ihren Stimmungs- und Schunkelrunden hielt es das Publikum nicht mehr auf den Plätzen. | Foto: Carina Bosse
Ein Feuerwerk der guten Laune verbreiteten die Aktiven und jede Menge Zugabe des Narrenbunds. Die Besucher der letzten Prunksitzung der 42. Session des Süplinger Karnevals waren begeistert.
Süplingen l Als die Uhr auf Mitternacht zuging, war noch kein Ende in Sicht, denn die letzte Prunksitzung des Süplinger Narrenbundes (SNB), die – glaubt man dem Elferrat – immer das beste Publikum vereint, wurde von Zugabe zu Zugabe getragen. Dazu kamen dann noch die gläsernen Dankeschön-Orden für die Aktiven vor, auf und hinter der Bühne, die nach jeder Nummer verliehen wurden.
Die 42. Session des SNB stand ganz im Zeichen der neuesten Nachrichten aus Süplingen, Deutschland und aller Welt.
So verstanden es die Turner, mit der griechischen Finanzkrise ein ernstes, internationales Thema für ihre Zwecke in lockerer Form aufzuarbeiten. Dass dabei die „Insolvenzrolle“ geprobt werden musste und selbst Ex-Bundespräsident Christian Wulff (Susan Gerwin) noch in Ermangelung eines Nachfolgers mit Bundeskanzlerin Angie Merkel und Schuldenberater Peter Zwegat (Uwe Lehrmann) bemüht wurde, um den Rettungsschirm zu spannen, honorierte das Publikum lautstark.
Wie es die mittlerweile seit vielen Jahren aktiven SNB-Sportler schaffen, auf den Punkt fit zu sein, verriet Sven Altmann. Seine Truppe geht in jedem Jahr ins „Trainingslager“. Aufnahme fanden sie für diese Session bei Karsten Keilwitz und seiner zukünftigen Frau Kathi. Mit „Danke für die Aufnahme und Entschuldigung bei den Cottbusser Einwohnern“ wurde den beiden, die sich unter das Publikum gemischt hatten, ein Pokal überreicht.
Ein besonderes Dankeschön hatte Sitzungspräsidentin Wiebke Bönisch-Ahrend für „Die 4 lustigen 5“ parat. Die SNB-Band hatte mit ihrer frischen Spielweise und vor allem auch mit ihrer ganz eigenen Bühnengestaltung in diesem Jahr neuen Schwung in die Sessionen gebracht.
Holger Kracht, der „Bodendorf-Export“ Ronald Schilling, Ludwig Knels und Mathias Lütkemüller hatten sich erst im vergangenen Sommer aus einer Bierlaune heraus zusammengetan, um zu musizieren – mit großem Erfolg und als Bereicherung für den Süplinger Karneval, wie SNB-Präsident Uwe Urban versicherte. Und die Musiker verrieten ihr Geheimnis um die mysteriöse Nr. 5 in ihrem Bandnamen. Es handelt sich nämlich um einen „piratenmäßig-wilden Taschenwärmer“.
Apropos Versicherungen. Keiner ist prädestinierter, darüber zu plaudern, als Herr Baumann (Uwe Urban). Welche Missgeschicke ein so schweres Amt mit sich bringen kann, davon berichtete der Agent von der Bonifatius AG auf unterhaltsame, charmante Weise in der Bütt.
Immer ein Garant für gute Stimmung, traten die Lustigen Sänger gleich dreimal im Programm in Erscheinung. Bei ihren Liedern hielt es kaum noch jemanden auf den Stühlen. Es wurde geklatscht, geschunkelt und geküsst (das Prinzenpaar Martin I. und Annemarie I. hatten die Kussfreiheit zu Beginn eröffnet) bei einer abwechslungsreichen Mischung aus Liedern wie „Hey, was geht ab“, „Hohe Tannen“ oder dem Süplinger Heimatsong „Grün und Weiß in Wald und Flur. Grün und Weiß ist unsere Fußballgarnitur“. Bei „In Süplingen beim Karneval“ zog eine lange Polonaise durch den ohnehin schon zum Bersten gefüllten Saal des „Dorfkrugs“.
Die Lacher auf ihrer Seite hatten die Ballett-Mannen im knappen Gymnastikdress bei ihrer flotten Tanznummer, erdacht und karnevalistisch umgesetzt von Inge Ulrich.
Etwas ruhiger, aber nicht minder aufregend, trat „Der Bauer von der Heinrichshöhe“ (Dirk Hebekerl) mit Forke und Strohballen in Erscheinung. Bei deftigen Sprüchen und dem neuesten Dorfklatsch in plattdeutscher Sprache blieb kein Auge trocken.
Dass die Funkengarde nicht nur die traditionellen Karnevalstänze beherrscht, zeigten die Tänzerinnen mit einer südamerikanischen Tanznummer. Ihre Musik und auch die der anderen Darbietungen immer auf den Punkt brachte DJ Karsten, dem in dieser Nacht ebenfalls der gläserne Orden verliehen wurde.
In einen nebligen Hexenkessel verwandelte sich der Saal bei der Hitparade, moderiert vom bühnen- und ansageerprobten Harti (Hartwig Dorendorf), auch wenn seine Stimme schon arg angeschlagen war. Ob Schlager, Deutschrock oder internationaler Pop – die Mischung von Andrea Berg über Herbert Grönemeyer, Micky Krause bis hin zu Rihanna und Tim Toupet ließ auch den Letzten seine mangelnden Sangeskünste vergessen.
Hier wurde mitgesungen und mitgefeiert, bis zum bitteren Ende, wobei das Ende nur deshalb bitter ausfiel, weil es trotz der fortgeschrittenen Stunde viel zu schnell kam.
Junges Narrenvolk begeistert seine Gäste
„Komm lass uns tanzen … beim Ki-Ka-Tanzalarm“, sangen und tanzten die Mädchen und Jungen der Süplinger Kindertagesstätte „Wirbelwind“ auf der Bühne des Kinderkarnevals. | Foto: Carina Bosse
Mit „Süplingen Helau“ und der SNB-Rakete feierten die jüngsten Jecken des Süplinger Narrenbundes am Sonntag ihren diesjährigen Kinderkarneval. Die Prunksitzung war fest in Kinderhand.
Süplingen l Dass in Süplingen die fünfte Jahreszeit zum Pflichtprogramm im Jahreskreis gehört, weiß nahezu jedes Kind. Ob die lustigen, farbenfrohen Umzüge oder die unterhaltsamen Prunksitzungen – in jedem Jahr geht es unabhängig von den Temperaturen draußen heiß zu. Und da steht der Nachwuchs des Süplinger Narrenbundes (SNB) dank eines rührigen Kindertagesstättenteams und unermüdlicher Übungsleiter in nichts nach.
Als am Sonntag zum Kinderkarneval der Saal vom Dorfkrug mal wieder bis zum Anschlag voll war, brannte die Luft für den Nachwuchs. Weitgehend eigenständig schafften es die Mädchen und Jungen, ihre eigene Sitzung von A bis Z durchzuziehen. Unterstützung vom SNB-Präsidenten Uwe Urban gab es nur, wenn der Elferrat selbst im Programm aktiv wurde und sich dafür umziehen musste. Und im Hintergrund sorgten natürlich Eltern, Erzieherinnen und Übungsleiter für einen reibungslosen Ablauf.
Wie geschickt die Nachwuchssportler des SNB mit dem Basketball umgehen können, das zeigen die Hortkinder in ihrer Nummer. | Foto: Carina Bosse
Eng wurde es bei der diesjährigen Wahl des Prinzenpaares, denn der ursprüngliche Prinz lag mit Fieber krank im Bett. Mit Ben fand sich jedoch ein würdiger Vertreter, der selbst seine kurzfristig einstudierte kleine Rede ganz souverän meisterte, an seiner Seite die bezaubernde Prinzessin Kayleigh.
Schon die ganz Kleinen aus dem Kindergarten „Wirbelwind“ schnuppern Karnevalsluft. Bei ihrer Version des „Ki-Ka-Tanzalarm“ wurde die SNB-Rakete gezündet, die an diesem Nachmittag noch mehrmals gen Himmel steigen sollte, um die Akteure zu ehren.
Die „Glühwürmchen“ warten geduldig auf ihren Auftritt. | Foto: Carina Bosse
Zum Fliegeralarm erhoben sich die SNB-„Glühwürmchen“, die jüngsten Karnevalisten, in die Lüfte. Unter Leitung von Sabrina Lindenau hatten sie einen Tanz einstudiert, der von den Eltern, Großeltern und Geschwistern gleich mit lauten Zugabe-Rufen eine Wiederholung herausforderte.
Der afrikanische Dschungel hat es nicht nur der „großen“ Tanzgruppe „Die phantastischen 4“ angetan, die als Verstärkung aus dem Abendprogramm an diesem Nachmittag auftraten. Auch die Jüngsten aus der Tagesstätte kämpften sich während einer musikalischen Safari durch den Dschungel – auf der Jagd nach dem König der Tiere, dem Löwen.
Auch Pauker amüsieren sich über Lehrerwitze
In der Bütt schlug Hannah Klawitter ganz coole Töne an. Ihre ganze Reihe von Häschen-Witzen strapazierten die Lachmuskeln des Publikums ordentlich, und auch bei so manchem Lehrerwitz plauderte Hannah aus dem Nähkästchen, ohne Rücksicht auf so manchen Pauker im Publikum.
Wie schnell aus dem töpfchensitzenden, krabbelnden Baby ein großer Erwachsener werden kann, davon berichteten vier junge Karnevalisten in einem pantomimisch gespielten Lied von Rolf Zuckowski.
Die Größeren aus dem Hort ahmten die SNB-Turner nach und hatten eine sportliche Nummer einstudiert. Mit Bällen und in einheitlicher Sportkleidung wirkten sie wie eine Mannschaft im Training. Die T-Shirts trugen die Aufschrift „Die vier lustigen Fünf“ – die hauseigene Band des SNB war erst in diesem Jahr ins Rennen gegangen und hatte sich auch beim Kinderkarneval schon einen festen Platz erobert.
SNB-Turner Dirk Hebekerl verfolgte den sportlichen Auftritt ganz genau, denn auch er kann gelenkigen und geschickten Nachwuchs gut in seinem Team gebrauchen, meinte Uwe Urban nach der reifen Vorstellung der ballspielenden Hortkinder.
Während das bunte Programm mit viel Musik, Tanz und Witz über die Bühne ging, wurden die Gäste vom Dorfkrug-Team mit Kuchen, Würstchen, Kaffee und Kakao verwöhnt.
Unser Finanzminister von 1973-2010, Wolfgang Zenß

50 Rosen für die Präsidentin! Unsere Präsidentin des SNB, Ute Knels, wird 50 Jahre jung!
